Vermeiden Sie unnötigen Zeitaufwand für Wartung und Reinigung mit den HeiNo®-Normalien
Was versteht man unter den HeiNo®-Normalien und wozu benötige ich diese?
Die HeiNo®-Normalien lösen Probleme, welche sich beim Spritzgussprozess bezüglich Anguss, Entlüftung und Temperierung ereignen können.
Ein Fertigungsprozess ohne unnötige Unterbrechungen durch Wartung und Reinigung mit Hilfe von abgestimmten Anguss-, Entlüftungs- und Temperierelementen wird nachhaltig Zeit und Energie sparen.
Ergänzend zum IsoForm®-Konzept wurden diese Normalien entwickelt, die abgestimmt auf die zu verarbeitenden Werkstoffe und die gewünschten Temperierungen, ein prozesssicheres Arbeiten ermöglichen. So ergibt sich eine Grundlage für fast jede Anwendung.
Angusseinsätze
Entlüftung
Temperierumlenker
HeiNo® und IsoForm®:
Ein Konzept, das überzeugt
„Es war unser anfängliches Ziel, die Abkühl- und auch die Aufheizzeiten speziell bei hohen Werkzeugtemperaturen zu reduzieren. Durch die thermische Trennung von Formeinsatz und Werkzeugaufbau beim IsoForm®-Konzept in Kombination mit den HeiNo®-Normalien ist es gelungen, nur das zu temperieren, was auch temperiert werden soll. Die deutliche Einsparung von Energie ist dabei ein angenehmer Nebeneffekt.“
Benedikt Ostermann
Mawick Kunststoff-Spritzgusswerk GmbH & Co. KG
HeiNo®-Angusseinsätze
(für Thermoplaste)
Der Bereich der Heißkanaldefinition befindet sich mittlerweile auf einem hohen Niveau. Der Kaltkanal aber wurde in den letzten Jahren häufig vernachlässigt und oft falsch ausgelegt, was zu einem erhöhten Energiebedarf (Druck), Werkstoffbeschädigungen durch erhöhte Scherung und vielfältigen ungewünschten Markierungen am Bauteil geführt hat.
Für die meisten Thermoplaste soll der Anguss die Masse über einen Kaltverteiler möglichst druck- und scherungsarm in die Kavität bringen und eine gute Nachdruckmöglichkeit bieten.
Für einige Elastomere bis hin zum Gummi benötigt man dagegen eine kontrollierte Scherung beim Anspritzen. Somit liegt auf dem Kaltkanal mit kontrolliertem Totkanal, sinnvoller Balancierung der Kanäle bei Mehrfachanspritzungen und der spezifischen Film- oder Tunnelangussgeometrie ein deutliches Augenmerk.
Häufig wird hier bestimmt, ob später Schlieren, Vakuole oder Lufteinschlüsse und eine unzureichende Oberflächenstrukturabbildung im Bauteil zu finden sind.
Die rechts dargestellte geschützte scherungsarme Tunnelangussgeometrie wird als Elektrode zum Erodieren oder z.B. als fertiger Einsatz mit vielen Befestigungsmöglichkeiten von der Firma Nonnenmann angeboten. In Verbindung mit „Angussbremsen“ lassen sich der Bauteilfehler, wie z.B. der „matte Hof“ und sichtbare Materialorientierungen vermeiden.
Auch gebogene HeiNo®-Tunnelanbindungen sind sinnvoll einsetzbar. Ein besonderes Augenmerk ist hier auf die beschränkt möglichen Faseranteile zu richten.
In Verbindung mit dem IsoForm®-Konzept ist auch im Angussbereich eine Temperierung möglich.
Tunnelanguss
- Geringe oder kontrollierte Scherung
- Bei Bedarf mit Angussbremse oder Totkanal
- Temperierbar
- Spezialstähle und spezielle Oberflächen für hoch faserverstärkte Werkstoffe und Hochtemperaturwerkstoffe
Angussbremse
In Verbindung mit den geschützten HeiNo®-Angussbremsen lassen sich der „matte Hof“ und sichtbare angussnahe Materialorientierungen vermeiden, da die Fließgeschwindigkeit im ersten Moment reduziert wird und sich so ein früher Quellfluss aufbauen kann. In der Abbildung ist der HeiNo®-Tunnelanguss mit der Angussbremse mit HeiNo®-Entlüftungsauswerfer im eingebauten Zustand zu sehen. Mit dieser temperierbaren und einstellbaren Angussdefinition haben Sie umfassende Möglichkeiten, die Qualität und Prozesssicherheit für Ihr Produkt zu erhöhen.
Temperierung von Tunnelanguss-einsätzen
Über die Temperatur in dem Angusseinsatz können Sie die Nachruckwirkung, die Sauberkeit des Abscherens des Tunnelangusses und die Entformungszeit für den Anguss beeinflussen.
In HeiNo®-Tunnelangusseinsätzen ist eine Temperierung möglich, hier optimal gelöst durch den eingebauten Temperierumlenker, der immer den ideal runden Temperierquerschnitt für den geringsten Druckverlust gewährleistet.
HeiNo-Lösungen für die Entlüftung
Bisher beschränkte sich die Entlüftung in Spritzgießwerkzeugen meist auf das Anziehen von Fähnchen am Fließwegende, auf die man heute aus unterschiedlichen Gründen verzichten sollte.
Die einfache und kostengünstig umsetzbaren Entlüftungslösungen des HeiNo®-Programms folgen der Vorgehensweise einer umfassenden Entlüftung der Form um die Kavität herum. Dies dient der Verbesserung von Bindenahtqualitäten und zur kontrollierten Entlüftung des Bauteil- und Angussbereichs.
Auswerferentlüftung
Bei Rund-, Hülsen-, Flach- und Profilauswerfern erfolgt die Entlüftung durch eine spezielle – in Abhängigkeit vom Werkstoff des Formteiles (z. B. poliert, gehärtet, beschichtet) gestaltete – Nutgeometrie. Das Luftvolumen wird durch eine Facette entlastet.
Vorteile
- Umfassende Entlüftung
- Einfach und kostengünstig
- Weniger Fehlstellen
- Geringeres Risiko für Werkzeugschäden und Belagbildung
- In vielen Varianten erhältlich
Überlaufentlüftung
Der geschützte und einstellbare HeiNo®-Überlaufentlüftungseinsatz dient zur Optimierung von Bindenahtqualitäten und zur kontrollierten Entlüftung des Bauteil- und Angussbereiches über spezielle HeiNo®-Entlüftungsauswerfer. Diese können Platz sparend über eine durchgebohrte Zylinderschraube befestigt werden. Dies sorgt bis zum letzten Punkt der Füllung für eine Entlüftung und Abführung der Substrate, die der Fließfront vorauseilen. Der Überlaufbereich wird idealerweise gerade auch bei faserverstärkten Bauteilen über eine Spritzgießsimulation ausgelegt, damit durch die Neuorientierung der Glasfaser in der Bindenaht eine hohe Bindenahtqualität und Belastbarkeit erreicht werden kann. Ziel ist es, dass sich die Bindenaht definiert schließt, bevor die Nebenkavität der Überlaufentlüftung gefüllt wird, um anschließend wie ein Tunnelanguss abreißend entformt zu werden.
Vorteile einer Überlaufentlüftung
- Hohe Bindenahtqualität, gerade auch mit Glasfaseranteilen
- Erhöhte Belastbarkeit
- Umfassende Entlüftung
- Inhomogenitäten im Inneren der Bindenaht werden entfernt
- Über Simulation ausgelegt
HeiNo®-Entlüftungsvarianten
Ein Entlüftungseinsatz in der Formtrennung innerhalb und außerhalb der Kavität ermöglicht durch die Gestaltung der Geometrie, der Werkstoffeigenschaft, der Oberflächenbeschaffenheit und Beschichtung eine optimale Entlüftung in Abhängigkeit des Formteil-Werkstoffes. Innerhalb von Lufteinschlüssen in Kavitäten, z. B. durch dünnere Wandstärken, lassen sich Entlüftungseinsätze platzieren, die fast jeder Kontur folgen und leicht gereinigt werden können.
Auch hier liegt die interessante Lösung im Detail, mit speziellen Werkstoffpaarungen, polierten oder strukturierten Oberflächen, Beschichtungen und Verdichtungen. Für größere Entlüftungseinsätze werden zusätzlich Temperierungen angeboten, die die Gefahr des Zusetzens bei bestimmten Formteilwerkstoffen weiter reduzieren.
HeiNo®-Temperierumlenker
Temperierbohrungen sollten immer rund und im Zwangsumlauf verbunden sein. Je nach Durchmesser und Temperierkreislänge kann man eine turbulente Temperierung erreichen.
Da eine Temperierung mit Wasser turbulent besonders wirksam ist, muss sehr genau auf das Verhältnis des Durchmessers zur Fließweglänge und auf die Strömungsgeschwindigkeit des Mediums geachtet werden.
Vorteile
- Gleiche Strömungsquerschnitte
- Turbulente Temperierung möglich
- geringerer Werkzeugverschleiß
- Prozesssichere Fertigung
- Hohe Formteilqualität
Umlenkbleche, Sprudler oder Unterschiede im Durchmesser vom Temperieranschluss bis zu den Umlenkungen sollten möglichst nicht verwendet werden! Diese setzen sich zu leicht zu, haben einen hohen Druckverlust und verhindern eine turbulente Temperierung.
HeiNo®-Temperierumlenker stellen den runden Querschnitt der Temperierbohrung sicher. Wichtig ist, dass Anschlussschläuche richtig dimensioniert sind und kein „Wasserstopp“ oder eine andere Reduzierung in den Schlauchkupplungen verwendet wird.